USA Reise 2011

Eigentlich wollten wir heute von Seattle über die kanadische Grenze nach Vancouver fahren. Gestern Abend fanden wir jedoch durch Zufall heraus, dass es eigentlich nicht erlaubt ist mit einem amerikanischen Mietwagen über die Grenze zu fahren, ohne es vorher zu melden. Das haben wir natürlich nicht gemacht ;-). Um keine Probleme heraufzubeschwören, haben wir unseren Reiseplan kurzfristig geändert. Chris: “Wiso wollt ma eigentich nach Kanada fahren, wenn wir so zwei Tage länger in den USA sein können? USA USA USA!”.

Erste Station des Alternativprogramms war somit das “Future of Flight Aviation Center” in Everett. Direkt am Gelände des Flugzeugherstellers Boeing gelegen, hat man dort die Möglichkeit alles Wissenswerte über die Geschichte von Boeing zu erfahren. Im Museum befinden sich ganze Cockpits, Triebwerke und sogar ein originales Steuerwerk einer Boeing 747. Wir hatten auch die Möglichkeit an einer Evaluierung von Kabinenlayouts in Flugzeugen teilzunehmen. Wenn ihr also auf einem eurer nächsten Flüge mehr Beinfreiheit habt, ihr habt es uns zu verdanken

Das eigentliche Highlight dort ist aber die Führung durch die Boeing Fabrik, dem vom Volumen her größten Gebäude der Welt. Als es in den 60er Jahren gebaut wurde und noch keine Klimaanlage installiert war, hat es dort mal geregnet, als kondensiertes Wasser unter die Hallendecke aufgestiegen ist. Unglaublich oder? Das Gebäude ist echt atemberaubend. Zusammengestapelt würde man dort locker den gesamten Disneyland Park oder 800 Eishockeyfelder unterbringen. In der Halle werden alle größeren Boeing Flugzeuge gefertigt. Von der 747, 767, 777 bis zur neuen 787. Interessant war, wie der Fertigungsprozess über die Jahre perfektioniert wurde. Die 747 wird noch stationär gefertigt. Bei der 767 und der 777 bewegen sich die Flugzeuge in einem U durch die Halle. An unterschiedlichen Stationen werden unterschiedliche Arbeiten am Flugzeug durchgeführt. Beim neuesten Modell (787 Dreamliner) werden in Everett nur mehr vorgefertigte Einzelteile zusammengebaut, die von einem eigenen Transportflugzeug (“Dreamlifter”) in aller Welt von Auftragsherstellern zusammengesammelt werden. Genial! Leider darf man in der Halle nicht fotografieren

Nach einer Stärkung bei Jack in the Box haben wir am Nachmittag noch die “Snoqualmie Falls”, zirka 80m hohe Wasserfälle, besichtigt. Sie sollen vor allem durch ihr Auftauchen in der Kultserie Twin-Peaks bekannt sein, haben wir aber vorher nicht gewusst.

Seattle steht heute unter dem Zeichen des Regenbogens – heißt die “Gay Pride”, eine Schwulen- und Lesbenparade, findet statt. Sogar die Space Needle wird von einer Regenbogenfahne geschmückt. Wir erfahren beim Frühstück von der Veranstaltung und befürchten deshalb, in Erinnerung an den gestrigen Marathon, ein weiteres Verkehrschaos, das aber glücklicherweise ausbleibt.

Unser erster Weg führt uns heute jedoch nicht direkt zur Parade, sondern zum “Fremont Street Troll”. Dies ist ein Kunstwerk der ganz anderen Art. KünstlerInnen eines Wohnviertels in Fremont haben gemeinsam (in der “Troll Avenue” – reiner Zufall der Name ) unter einer Autobahnbrücke einen Troll zusammengebastelt. Das Ergebnis könnt ihr hier sehen:

Mit dem Foto hatten wir ziemliches Glück. Eine Minute später trollten sich dort bereits an die zwanzig Leute herum. Fremont, so übersichtlich es auch ist, hat allerdings noch viel mehr zu bieten. Man mag es kaum glauben, aber hier befindet sich das “Center of the Universe”.

Weiter geht es nach Seattle. Dieses Mal verzichten wir auf die bequeme Monorail und gehen zu Fuß zum Pike Place Market, denn wir wollen ja auch noch a bissal was von der Parade, die sich lautstark durch die Stadt zieht, mitbekommen. Am Pike Place Market starten wir den zweiten Versuch, die allererste Starbucks Filiale überhaupt zu finden, nachdem uns dies gestern nicht gelungen ist. Was sich dort abspielt kann man sich nicht vorstellen. Die Leute stehen bereits meterweit vor dem Geschäft Schlange. Da vergeht einem das Kaffee-Trinken und wir ziehen weiter zum “Pike Place Chowder”, um zu Mittag zu essen. Jedoch bleiben wir auch hier von einer Warteschlange die bis auf die Straße reicht, nicht verschont.

Gestärkt mit Clam und Manhattan Clam Chowder (eine Art Muschelsuppe) und Krabben und Shrimps-Sandwichs, machen wir uns auf zur “Seattle Underground Tour”, die wir uns rückwirkend betrachtet, sparen hätten können. Die 90-minütige Führung durch den Untergrund von Seattle war so nichtssagend, dass ich euch hierzu beim besten Willen nichts weiter berichten kann. Der Kanallauf in Graz ist jedenfalls spannender!

Wir haben für heute immer noch nicht genug und machen uns auf zum Hafen, da wir den “Ye Olde Curiosity Shop” besuchen wollen, der auf der Tourismus-Site von Seattle als Highlight angepriesen wird. Schnell merken wir, dass wir uns auch diese Attraktion ebenfalls sparen hätten können. Dafür entschädigt uns aber der Besuch der “Public Library” von Seattle. Dieses Gebäude, ist wahrhaft eine architektonische Meisterleistung! Falls in Graz wieder mal eine Murinsel-Diskussion aufkommen sollte, bin ich dafür, dass wir eine öffentliche Bibliothek daraus machen.

Das Beste haben wir uns heute bis zum Schluss aufgehoben: wir besuchen “Molly Moons”, den “Perko von Seattle”. Bereits von weitem sieht man Menschen, die sich vor dem Laden anstellen (wieder mal ). Dieser Eisladen wurde 2010 zum Besten der Stadt gewählt. Zu Recht, wie wir bei einem “Honey Lavender with Vanilla Bean Caramel Topping and Cone” und einem “Lil Sunday Vanilla Bean with Fudge-Cream-Cherry-Topping” feststellen :-). Das Warten hat sich echt ausgezahlt. Man kann sogar sehen, wie die Eistüten auf einem Waffeleisen frisch gebacken und dann gedreht werden.

Die Abendgestaltung für heute ist noch offen. Geplant wäre gewesen, im “Crab Pot” (wieder eine Man vs. Food-Empfehlung) zu Abend zu essen. Aber da uns das Internet geflüstert hat, dass dies eine überteuerte Touri-Falle ist, sind wir am überlegen nochmals bei “Red Mill Burgers” vorbei zu schauen. Zur Auswahl stehen weiters: der “Panda Express” oder die “Five Guys” (die Lieblings-Burgerkette von Obama). Verhungern werd ma bestimmt nicht…

Wochenende und Sonnenschein in Seattle, wie es sich gehört. Um ca. 11 Uhr starten wir von unserem Motel in die Stadt. Keine gute Idee, wie wir bald sehen. Aufgrund einer Laufveranstaltung (Rock N Roll Marathon Series; Chris: “Da hätt ich mitlaufen sollen, da komm ich unter die Top 120 von 17000 Halbmarathon-Starten”; Angeber!) stehen wir eine gefühlte Ewigkeit im Stau und kämpfen uns mit unserem Navi durch zahlreiche Umleitungen und auch Baustellen. Wir kommen auch direkt an der Laufstrecke vorbei und können gerade das Schlusslicht sehen. Mein persönliches Highlight: ein Mann der die Strecke auf Krücken läuft! Respekt!

Irgendwann erreichen wir die Parkgarage “Seattle Center” direkt am Experience Music Project (EMP) und der “Space Needle”. Wir starten mit dem EMP, das u.a. eine ganz tolle Nirvana-Ausstellung zeigt. Zudem wird uns dort gezeigt, wie der Film Avatar entstanden ist. Wirklich interessant! Nach einem kurzen Mäci-Zwischenstopp seit dem wir wissen, dass die Minute Maid Lemonade aus 0% Juice besteht,  gehts zur Space Needle mit gigantischem Ausblick.

Der Tag ist noch jung und wir fahren mit der Monorail ins Westlake Center. Von dort ist es nur ein kurzes Stück zu Fuß – und jetzt kommts – ins Hard Rock Cafe natürlich zum Pins und Bottleopener farmen.

Unsere nächste Station ist einer der seltsamsten Orte, den ich je gesehen habe. Durch die Post Alley geht es zur “Gum Wall”. Kaum zu glauben, aber dabei handelt es sich um eine Wand, die Berühmtheit erlangt hat, da sie mit Kaugummi zugekleistert ist. Seht selbst, da Chris in Action:

Zurück geht es über den bekannten Pike Place Market, dazu aber morgen mehr. Genug Stadtluft für heute. Zurück zum Auto geht es wieder mit der Monorail. Den Tag beschließen wir am “Kerry Park”, von dem wir eine wunderbare Aussicht auf die ganze Skyline von Seattle haben.

Nachdem wir heute bereits wirklich viel gesehen haben und wir uns auch noch Dinge für morgen offen lassen “müssen”, fahren wir in unser Motel. Auf den Spuren von “Man vs. Food” waren wir am Abend noch bei “Red Mill Burgers” und haben uns einen Red Mill Bacon Deluxe und die weltbesten Onion Rings genehmigt.

PS: Eine witzige Unterhaltung hatte ich heute mit einer Verkäuferin. Sie meinte, das einzige was sie mit Österreich in Verbindung bringt, ist “The Sound of Music”. Gut, dass das in Österreich so bekannt ist ;-). Da fällt mir ein, dass die DVD noch immer ungesehen daheim herumliegt…

Obwohl mir der Chris schon im Nacken sitzt (Chris: los geht’s), hier noch der Nachtrag zum letzten Blog-Eintrag (versprochen ist versprochen). Hier nun der gestrige Schnappschuss:

Das Bild zeigt das nun mehr “the one and only Einreiseformular”. Und ich hatte mich schon so sehr auf die Grüne Karte, die wir bei den letzten vier Einreisen stets falsch ausgefüllt hatten gefreut. Dieses Mal hätte ich es mir echt zugetraut alles richtig zu machen und dann so etwas.

So liebe Leute, das wichtigste zuerst: wir sind gut in Seattle, das uns mit Regen empfangen hat, angekommen :-)  Ein großer Dank geht an Chris, der wieder mal alles supertoll organisiert hat! Viel zu berichten gibt es nicht. Müsste ich den Tag unter ein Motto stellen, würde ich ihn als Tag der Rekorde bezeichnen:

1.) Ich hab es bisher noch nie geschafft meinen Koffer mit weniger als 20 kg zu bepacken (aktuell 18 kg, wow!)

2.) Wir sind noch nie so schnell in die Staaten eingereist wie heute: Wartezeit: null Minuten; der “Check in” konnte inkl. zwei Fingerabdrücke, einem schönen Foto und Stempel in den Pass drücken innerhalb einer Minute absolviert werden (zumindest bei mir ;-), beim Chris war das System grad a bissal langsam unterwegs – aber alles in allem wird die ganze Prozedur anscheinend immer unkomplizierter, gut so!)

3.) An dem Tag hab ich bisher nur ein einziges Foto geschossen…(hmmm ich hätt da noch eine Stunde 15 Minuten zeit…). Wer wissen will, was fotografiert wurde, muss sich noch ein paar Stunden gedulden. Der Foto-Upload-Beauftragte schläft bereits und ich werd ihm jetzt ins Land der Träume folgen. Good Night!

Wir sind gerade dabei die letzten Vorbereitungen zu treffen: Koffer packen, Wohnung aufräumen usw. Am Abend fahren wir dann mit meiner Mama nach Zeltweg. Sie bringt uns morgen in der Früh nach Wien. Großes Danke! Bist die Beste!

Einer scheint jedoch mit der Situation nicht ganz zufrieden zu sein. Der Kota versucht sich die ganze Zeit selbst in den Koffer einzupacken um sich so an Bord zu schmuggeln. Dabei bezieht er ohnehin wieder eine All-Inclusive Luxus Urlaubsresidenz bei meiner Mama (fressen was man will, Unterhaltung den ganzen Tag, einen Wintergarten um sich die Sonne auf den Pelz brennen zu lassen…). Er hat offensichtlich schon wieder vergessen, wie lustig das letztes Jahr war.

Der Blog zu unserer USA Reise im Juni und Juli 2011 ist mit diesem ersten Post offiziell eröffnet. In etwas mehr als 2 Monaten werden wir wieder mal im Flieger gen Westen sitzen um zwei weitere spannende Teile der USA zu erkunden. Nachdem wir 2004 bereits in Kalifornien und Nevada, 2007 in New York und Kalifornien, 2009 an der Ostküste und 2010 im mittleren Westen und Süden der USA waren werden wir dieses Jahr die Bundesstaaten Washington und Oregon im Nordwesten und Texas im Süden besuchen.

Wie in den letzen Jahren auch sind zwei Monate vor Reisebeginn bereits einige Dinge abgeschlossen, vieles jedoch noch zu erledigen. Die Planung hat wie immer mit der groben Auswahl des Reiseziels und damit verbunden mit dem Buchen der Flüge begonnen. Konkret fliegen wir am 24 Juni von Wien über Washington nach Seattle im Bundesstaat Washington. Am dritten Juli geht es von Portland in Oregon weiter nach Las Vegas in Nevada. Ihr werdet jetzt denken, “Da waren sie doch schon, und es hat ihnen nicht mal außergewöhnlich gut gefallen”, ja aber 2004 haben wir eines nicht gesehen und das müssen wir einfach nachholen: Den Grand Canyon. Nach zwei Tagen in Las Vegas fliegen wir am 6 Juli für die zweite Hälfte unserer Reise nach Dallas in Texas. Zurück nach Graz geht es am 14 Juli von Houston über Frankfurt.

Die Flüge im Detail:

• 24 Juni: Wien – Washington – Seattle
• 3 Juli: Portland – Las Vegas
• 6 Juli: Las Vegas – Dallas
• 14 Juli: Houston – Frankfurt – Graz

Weiters haben wir bereits einige Hotelreservierungen durchgeführt. In Seattle werden wir die erste Nacht im Sleep Inn nahe des Tacoma Airports schlafen. Da wir nach einem langen Flug nicht weit mit dem Auto fahren wollen, hat sich ein Hotel nahe des Flughafens bereits voriges Jahr als sehr praktikabel erwiesen. Für die geplanten weiteren zwei Nächte in Seattle haben wir das Comfort Inn gebucht, eine vom Preis/Leistungsverhältnis her sehr attraktive Hotelkette. Das einzige weitere Hotel, das wir bereits fix gebucht haben ist das Hard Rock Hotel (Yes! Endlich!) in Las Vegas. Seit einigen Jahren wollen wir schon in einem Hard Rock Hotel übernachen, jedoch war uns das bisher immer zu teuer. In Las Vegas ist das preislich jedoch ganz ok, also haben wir zugeschlagen. Wie bei allen anderen USA Reisen zuvor werden wir die weitern Hotels/Motels erst vor Ort buchen, immer ein bis zwei Tage im Voraus. Das funktioniert erfahrungsgemäß ganz gut und lässt eine gewisse Flexibilität in der Reiseplanung zu.

In den nächsten Tagen steht noch die Buchung der Mietautos und die Reservierung einer Tour zum Grand Canyon an. Das sind vorerst alle Neuigkeiten zu unserer Reise. Wir hoffen es werden wieder einige von euch unseren Blog lesen, da macht das Schreiben gleich mehr Spass oder Claudia? ^^