Rainbow over Seattle

by claudia

Seattle steht heute unter dem Zeichen des Regenbogens – heißt die “Gay Pride”, eine Schwulen- und Lesbenparade, findet statt. Sogar die Space Needle wird von einer Regenbogenfahne geschmückt. Wir erfahren beim Frühstück von der Veranstaltung und befürchten deshalb, in Erinnerung an den gestrigen Marathon, ein weiteres Verkehrschaos, das aber glücklicherweise ausbleibt.

Unser erster Weg führt uns heute jedoch nicht direkt zur Parade, sondern zum “Fremont Street Troll”. Dies ist ein Kunstwerk der ganz anderen Art. KünstlerInnen eines Wohnviertels in Fremont haben gemeinsam (in der “Troll Avenue” – reiner Zufall der Name ;-) ) unter einer Autobahnbrücke einen Troll zusammengebastelt. Das Ergebnis könnt ihr hier sehen:

Mit dem Foto hatten wir ziemliches Glück. Eine Minute später trollten sich dort bereits an die zwanzig Leute herum. Fremont, so übersichtlich es auch ist, hat allerdings noch viel mehr zu bieten. Man mag es kaum glauben, aber hier befindet sich das “Center of the Universe”.

Weiter geht es nach Seattle. Dieses Mal verzichten wir auf die bequeme Monorail und gehen zu Fuß zum Pike Place Market, denn wir wollen ja auch noch a bissal was von der Parade, die sich lautstark durch die Stadt zieht, mitbekommen. Am Pike Place Market starten wir den zweiten Versuch, die allererste Starbucks Filiale überhaupt zu finden, nachdem uns dies gestern nicht gelungen ist. Was sich dort abspielt kann man sich nicht vorstellen. Die Leute stehen bereits meterweit vor dem Geschäft Schlange. Da vergeht einem das Kaffee-Trinken und wir ziehen weiter zum “Pike Place Chowder”, um zu Mittag zu essen. Jedoch bleiben wir auch hier von einer Warteschlange die bis auf die Straße reicht, nicht verschont.

Gestärkt mit Clam und Manhattan Clam Chowder (eine Art Muschelsuppe) und Krabben und Shrimps-Sandwichs, machen wir uns auf zur “Seattle Underground Tour”, die wir uns rückwirkend betrachtet, sparen hätten können. Die 90-minütige Führung durch den Untergrund von Seattle war so nichtssagend, dass ich euch hierzu beim besten Willen nichts weiter berichten kann. Der Kanallauf in Graz ist jedenfalls spannender!

Wir haben für heute immer noch nicht genug und machen uns auf zum Hafen, da wir den “Ye Olde Curiosity Shop” besuchen wollen, der auf der Tourismus-Site von Seattle als Highlight angepriesen wird. Schnell merken wir, dass wir uns auch diese Attraktion ebenfalls sparen hätten können. Dafür entschädigt uns aber der Besuch der “Public Library” von Seattle. Dieses Gebäude, ist wahrhaft eine architektonische Meisterleistung! Falls in Graz wieder mal eine Murinsel-Diskussion aufkommen sollte, bin ich dafür, dass wir eine öffentliche Bibliothek daraus machen.

Das Beste haben wir uns heute bis zum Schluss aufgehoben: wir besuchen “Molly Moons”, den “Perko von Seattle”. Bereits von weitem sieht man Menschen, die sich vor dem Laden anstellen (wieder mal ;-) ). Dieser Eisladen wurde 2010 zum Besten der Stadt gewählt. Zu Recht, wie wir bei einem “Honey Lavender with Vanilla Bean Caramel Topping and Cone” und einem “Lil Sunday Vanilla Bean with Fudge-Cream-Cherry-Topping” feststellen :-). Das Warten hat sich echt ausgezahlt. Man kann sogar sehen, wie die Eistüten auf einem Waffeleisen frisch gebacken und dann gedreht werden.

Die Abendgestaltung für heute ist noch offen. Geplant wäre gewesen, im “Crab Pot” (wieder eine Man vs. Food-Empfehlung) zu Abend zu essen. Aber da uns das Internet geflüstert hat, dass dies eine überteuerte Touri-Falle ist, sind wir am überlegen nochmals bei “Red Mill Burgers” vorbei zu schauen. Zur Auswahl stehen weiters: der “Panda Express” oder die “Five Guys” (die Lieblings-Burgerkette von Obama). Verhungern werd ma bestimmt nicht…