Ruby Falls und Rock City
Heute haben wir wirklich viel erlebt. Unser erster Weg führt uns zu den Ruby Falls, dem größten für die Öffentlichkeit zugänglichen, unterirdischen Wasserfall in den USA (eigentlich fast eine Schande, wenn man bedenkt, dass wir es bis jetzt noch nicht mal in die Lurgrotte geschafft haben). Angekommen am Lookout Mountain, fährt man mit dem Lift ganz bequem 260 Feet (müssen wir noch in m umrechnen - oder wir machen einfach eine neue Frage des Tages draus und ihr müsst umrechnen - gute Idee!) in das Höhlensystem runter. Dort quetscht man sich teilweise durch die einzelnen Tunnel (wir (noch) eher weniger, als einige unserer Gruppenmitglieder), die mitunter witzige Namen haben, wie die "Weight Watchers Lane". Nach ca. einer halben Meile Fußmarsch erreichen wir den unterirdischen Wasserfall (wir rätseln noch immer, warum es Ruby Falls heißt) und wie durch ein Wunder, schaltet der Tourguide die "Wasserfall-Beleuchtung" ein und wir können nun auch sehen, was wir bis jetzt nur gehört haben. Recht clever die Idee, denn als das Licht plötzlich und ganz zufällig (!) ausgeht, ist der Spaß vorbei und wir gehen wieder zurück. Hier noch ein paar Schnappschüsse, bevor der Strom abgedreht wurde.
Nächste Station ist Rock City, eine Art riesiger, begehbarer (3 verschiedene Wege) Steingarten, der zu einer Aussichtsplattform aus purem Felsen führt, von der man sieben Staaten sehen kann. Macht euch selbst ein Bild:
Der Tag ist noch nicht vorbei und wir wollen noch ins Kino. Nachdem uns unser doch nicht allwissendes Navi nur an eine Werbetafel für das Kino inmitten eines riesigen Einkaufszentrums (ca. 4x Seiersberg) führt, sind wir auf uns alleine gestellt. An dieser Stelle, DANKE an unsere Eltern, dafür dass sie uns unsere Studien finanziert haben, und ich kann euch sagen, es hat sich wirklich gelohnt, wir habens' gefunden. "Iron Man 2" (völlig freiwillig und vor allem selbst ausgesucht) macht neben "Shrek" und "Mac Gruber" das Rennen.
Nach diesem actionreichen Film plagt uns der Hunger und am dritten Tag hinter einander zieht es uns ins Cracker Barrel (ist jetzt von den Besuchen her gleich auf mit dem HRC). Wir vermuten, die geben da was ins Essen rein (im Zweifel reichlich Fett, Salz und Zucker). Dort wurde, wie bereits berichtet, echt die Freundlichkeit erfunden. Als wir gerade mit Essen fertig sind, kommen unsere Refills der wunderbaren Raspberry Lemonade. Die Kellnerin schaltet sofort und bringt uns demzufolge auch noch Becher, damit wir die gute Limonade mit nach Hause nehmen können. Auch die zwei noch übrig gebliebenen Biscuits werden mit eingepackt (juhu und ich kann es schon gar nicht mehr bis zum morgigen Frühstück erwarten).
Ein wirkliches Phänomen ist übrigens der Typ, der anscheinend der Manager unseres Motels ist. Seit unserer Anreise gestern Nachmittag steht er noch immer (oder schon wieder) wie aus dem Ei gepellt hinter der Empfangstheke. Wenn man bedenkt, dass seither um die 30 Stunden vergangen sind, ist das wirklich eine beachtliche Leistung. Möglicherweise handelt es sich bei ihm aber auch um das neue Modell von Cyberdyne Systems
Pampa, Whiskey, Stau und Choo Choo
Heute ist der erste Tag, an dem wir nicht wirklich wissen, wie wir ihn verbringen sollen. Ziel sollte auf jeden Fall Chattanooga sein. Idee 1 ist, nach Knoxville (300km Umweg) zu fahren und simpsonlike die "Sunsphere" (Sonnenkugel) Wahrzeichen der der Weltausstellung von 1982 zu besuchen. Idee 2 ist, ebenfalls simpsonlike über Shelbyville nach Lynchburg zur Jack Daniel's Distillery zu fahren.
Wir entscheiden uns für zweiteres und der Weg führt uns diesmal fernab von Highways durch die Pampa. Am Besten ihr macht euch selbst ein Bild davon, untermalt mit den Klängen von "Born to be Wild" aus dem Autoradio:
Die Jack Daniel's Distillery in Lynchburg ist der einzige Ort auf der Welt an dem Jack Daniel's Whiskeys hergestellt werden (kaum zu glauben, wenn man sieht was für ein Nest Lynchburg ist). Im Vergleich zur Jameson's Distillery, die wir 2008 in Dublin besucht haben, können wir hier von der Quelle bis zum fertigen Whiskey jeden einzelnen Produktionsschritt mitverfolgen. Und im Gegensatz zu Dublin wir hier am Ende der Tour kein Whiskey ausgeschenkt, sondern die alkoholfreie Jack Daniel's Lynchburg Lemonade, so sind sie die Amerikaner ;-).
Den einen oder anderen Schluck Whiskey hätten wir allerdings gut vertragen können. Auf dem Weg nach Chattanooga gelangen wir aufgrund eines gesperrten Highways in einen riesigen Stau und müssen im Schritttempo einen Umweg von ca. 30km fahren. Dieser Umweg war zumindest für mich sehr unterhaltsam und informativ, da ich durch Chris' Äußerungen mein Schimpfwort-Repertoire aufstocken konnte.
Irgendwann schaffen wir es dann (inkl. kurzem Zwischenstopp beim Cracker Barrel, weils gestern so gut war) doch noch nach Chattanooga und besuchen das Chattanooga Choo Choo, ein Hotel, das Eisenbahnwagons als Zimmer anbietet.
Nashville – Music City USA
Optimistisch und motiviert verlassen wir Memphis. Über 300km Autofahrt nach Nashville liegen vor uns. Leider werden schon nach einigen Kilometern auf der Straße sowohl Optimismus als auch Motivation von anscheinend nicht endend wollenden Regengüssen davon gespült (da hilft auch unser nettes Quiz, das wir jetzt durch sind, nichts). Zur Illustration folgendes Foto:
In Nashville angekommen spielen sich eigenartige Szenen ab. Wie ferngesteuert navigiert der Chris zum ersten "Point of Interest". Nachdem dort kein (kostenfreier) Parkplatz zu erlangen ist, richtet er hektisch folgende Worte an mich "Steig aus, lauf rein und hol sie!". Frage des Tages: welcher Ort und was könnte gemeint sein?
Obwohl wir uns danach lieber die Straßen von Nashville und "The District" angesehen hätten, besuchen wir wegen dem Regen die "Country Music Hall of Fame". Nachdem ich die "Hockey Hall of Fame" in Toronto in eher schlechter Erinnerung habe (ein ganzes Gebäude voll mit 100.000 Pucks, Schlägern, Trikots, Helmen, etc. - voll langweilig und außerdem war es dort so kalt, dass ich mir einen echt bösen Schnupfen eingefangen hab), erwarte ich von dieser Ausstellung nicht viel. Letzten Endes war es aber ein angemessenes Alternativ-Programm und der Chris kann sich sogar ein "goar net so schlecht" abringen.
Bevor es zu unserem Motel geht, fährt der Chris, ich glaube, vor allem mir zu Liebe, zur "Pancake Pantry" (ist in Tennessee berühmt für seine preisgekrönten Pancake-Variationen). Dort angekommen müssen wir leider feststellen, dass diese bereits seit 1,5 Stunden geschlossen ist. Echt schade, das wäre sicher mein Highlight des Tages geworden.
Zu Abend gegessen wird im "Cracker Barrel" einem "Old Country Restaurant", das wir bis jetzt nur vom "Vorbeifahren" kennen. Aufgetischt werden dort Unmengen von reichhaltigem Essen (aus einem Cornmuffin, den es als Vorspeise gibt, rinnt mir bereits nach dem ersten Bissen die Butter entgegen - "oba guat") und die Freundlichkeit kennt auch kein Ende (wir werden im 3-Minuten Takt von vier verschiedenen Personen gefragt, ob alles in Ordnung ist, wir noch was brauchen, etc.).
From King to King
Nachdem wir in prominenter Nachbarschaft wohnen, sind es für uns nur ein paar Schritte nach Graceland, dem Zuhause von Elvis, dem King of Rock 'n' Roll. Graceland ist wirklich beeindruckend. Wenn wir das nötige Kleingeld hätten, würden wir uns auch so eine Hütte, inklusive Jungle-Room und einer Küche mit einem "Toastmaster" ;-), hinstellen. Hunderte Elvis-Fans aus der ganzen Welt besuchen tagtäglich Graceland, wo Elvis und seine Familie auch ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Manche nimmt dies anscheinend so mit, dass sie (wie wir leider beobachten mussten) vor seinem Grab aufgrund eines Schwächeanfalls zusammen brechen.
Nach einem Mittagessen bei Wendy's (hier gehen die kulinarischen Meinungen auseinander), geht es auf zu Martin Luther King ins Civil Rights Museum. Die folgenden Zeilen widmen wir unserem Museum-Tourguide, dem wir versprochen haben, zumindest einer Person vom Besuch und unseren Eindrücken zu berichten. Das Museum ist, im Vergleich zu sonstigen historischen Museen (in denen wir ja schon zur Vielzahl waren), eine erfrischende Abwechslung zur oftmals zelebrierten Selbstbeweihräucherung über die eigene Geschichte. Für die "Wir sind die Guten-Menatalität" ist an diesem Ort, an dem Martin Luther King am 4. April 1968 erschossen wurde, kein Platz. Die Ausstellung war so bewegend, dass an meinen Armen bereits wieder Gänsehaut aufzieht, wenn ich darüber schreibe. Also Leute, wer in Memphis ist, am Civil Rights Museum sollte kein Weg vorbeiführen.
Unsere nachdenkliche Gemütsverfassung trösten wir am Abend mit einem Ben & Jerry's Eis (Chocolate Fudge Brownie) und da Chris verirrt sich doch noch auf einen der drei Elvis-Channel.
Walking in Memphis
Als wir heute Morgen gen Süden aufbrechen wird nicht nur das Wetter besser, sondern auch die Musik im Radio. Zur Country-Music mischt sich immer mehr Blues und als wir nach 441 km gerade aus fahren (Chris beeindruckt: "Hab sowas noch nie am Navi gesehen") in Memphis ankommen, landen wir direkt beim Sun Studio, dem "Birthplace of Rock 'n' Roll". Showbiz-Größen wie Elvis und Johnny Cash haben dort ihre ersten musikalischen Schritte gewagt. Die von unserem Tourguide Amy sehr lebendig gestaltete Studio-Tour ("you'll get your money back, if you don't like it") gehört wirklich zu den Musts, wenn man nach Memphis kommt (Kommentar Chris: "Taugt ma vui").
Mit Rock 'n' Roll-Klängen im Ohr zieht es uns dann direkt weiter ins Hard Rock Cafe (eh klar, oder?). Der Chris verschmerzt dabei sogar, dass wir für ca. 2 Stunden parken 15 Dollar bezahlen müssen
. Schon mal im Herzen von Memphis, schlendern wir durch die berühmte Beale-Street (hier steppt der Bär) bis hinunter zum Mississippi. Auf dem Weg zurück zum Auto (wir wollen den Parkplatz nutzen so gut es geht) schauen wir noch ins "Rock 'n' Soul Museum".
Abends kehren wir ins Days Inn, direkt neben Graceland, ein. Dieses Motel empfängt einen mit Elvis-Music und der Pool hat die Form einer Gitarre. Im Zimmer hängen vier Elvis-Bilder gleich über dem Bett und auf einem eigenen TV-Kanal werden nur Elvis-Filme gezeigt (aber nachdem es für den Chris, wie immer, seufz, nur den ESPN-Sportkanal gibt, werden wir (ich) wohl nicht in den Genuss kommen).
Noch ein Wort zur Verständigung - je weiter wir in den Süden kommen, desto weniger verstehen wir bzw. werden wir verstanden. Ich habe es mit knapper Not geschafft im Hotel einzuchecken ("sorry, what was your name again? Gloria?") und mir bei Applebee's einen Apfelsaft zu bestellen ("sorry, Maaaaaammmm, we don't have that"). Aber nachdem hier wirklich alle total freundlich sind, klappt die Verständigung mit etwas gutem Willen letztendlich doch noch. Nur an das "Maaaaaammmm" muss ich mich erst gewöhnen. Das hört sich wirklich alt an (wird aber eigentlich dadurch ausgeglichen, dass ich beim Bier-Bestellen, im Gegensatz zum Chris, noch immer nach meiner ID gefragt werde).
B.t.w. kennt jemand "Hummeldumm" von Tommy Jaud? Muss gerade echt schmunzeln - während ich den heutigen Blog-Entry munter vor mich hin tippsle, schmollt der Chris, weil er mit seinem iPhone nicht ins Netz kommt. Ja, ja die Technik ;-), oder ist es vielleicht doch "the ghost of Elvis"?
The Game
Game Day! Auf geht's ins Busch-Stadium zu den St. Louis Cardinals, die heute gegen die Washington Nationals spielen.
Vor dem Spiel noch kurz mit dem Maskottchen gequatscht und Bier geordert.
Man merkt, dass das Stadium ziemlich neu ist (2006). Kein Vergleich zum alten Yankee-Stadium, dem wir 2007 einen Besuch abgestattet haben. Die Sitze sind geplostert (!) und jeder Sektor hat seine eigene Food-Lounge. Unser Sitzbereich ist sogar überdacht, was sich bezahlt macht, als es heute doch noch zu regnen beginnt.
Nun zum Spiel - die Cardinals haben gewonnen (6:2). Was bedarf es hierzu noch großer Worte?
The Spirit of St. Louis?
Das Wetter lässt, wie auch auf unseren Fotos zu sehen, nach wie vor zu wünschen übrig. Es ist zwar nicht wirklich kalt, aber es schaut ständig so aus, als ob es jede Minute zu regnen beginnt. Umso mehr genießen wir das reichhaltige Frühstück hier im Hotel. Von Waffeln über Biscuits und Scrambled Eggs gibt es hier wirklich alles. Das einzige was uns Rätsel aufgibt ist eine warme, dickflüssige, weiß-milchichige Sauce, die stark nach Pfeffer schmeckt und neben der Eierspeise aufgebaut ist. Wir sind dankbar für zweckdienliche Hinweise.
Nach dem Frühstück nehmen wir zunächst die Union Station näher unter die Lupe und dann geht es auf zum City Museum. Dieser Ort wird der Kategorisierung "Museum" jedoch nicht wirklich gerecht, wie bereits an der Außenfassade zu sehen. Vielmehr handelt es sich um den größten Spielplatz, den wir je gesehen haben. Und zeitweise schaut es hier so aus, als hätte Tim Burton selbst Hand angelegt.
Da wir uns heute Abend das Baseball-Spiel der St. Louis Cardinals gegen die Washington Nationals ansehen werden, haben wir uns auch (opportunistisch wie wir sind) die entsprechende Kopfbedeckung zugelegt. Hierbei handelt es sich übrigens um Chris' 1er-Schmäh. Man trage in der Stadt, in der man sich gerade befindet, die entsprechende Kleidung des ansässigen Baseballteams und man wird behandelt, als gehöre man zur Familie.
Gateway to the West
Nach einer sehr unruhigen Nacht, in der ohne "Ohropacks" so gut wie gar nicht an Schlaf zu denken gewesen wäre (zu einer Seite des Zimmers befanden sich die Getränkeautomaten und zur anderen die Klimaanlage für das ganze Gebäude - das Leben ist eben kein Wunschkonzert), verlassen wir Springfield und brechen nach St. Louis auf.
Erster Programmpunkt des Tages ist ein Besuch der Budweiser Brauerei. Zu unserer Freude war der Eintritt frei und nach einer 1,5 Stunden Tour durften wir uns durch die "Budweiser-Family" durchkosten
.
Nach einer Stärkung bei "Jack in the Box", worauf wir uns schon total gefreut haben, wollten wir uns zu unserem Hotel auf den Weg machen. Dies stellte sich als nicht wirklich leichtes Unterfangen heraus, da die Market Street aufgrund einer Kinder-Parade zu Ehren Annie Malone's (Gründerin eines Waisenhauses im 19. Jhdt.) gesperrt war (entsprechende Impressionen sind dem Foto mit dem pinken Pudel zu entnehmen). Dank Chris Nerven, der einfach ohne auf die weisen Ratschläge des Navis zu hören, drauflos gefahren ist, haben wir es letztendlich doch bis zum Drury-Hotel geschafft. Wirklich eine Leistung! Übrigens: ich bin in einem Hotel noch nie so freundlich empfangen worden, wie hier.
Da es erst drei Uhr nachmittags ist, machen wir uns entlang der Parade auf zum "Gateway Arch", dem Wahrzeichen von St. Louis und symbolisches "Tor zum Westen". Auf dem Weg dahin komme ich aus dem Staunen nicht mehr heraus, als Chris auch noch anscheinend verloren gegangenen Personen problemlos mit diversen Wegbeschreibungen hilft, als würd er den ganzen Tag nichts anderes machen (oder als ob er schon mal hier gewesen wäre
).
Der "Arch" ist wirklich beeindruckend. Zunächst erfahren wir durch einen Film, wie dieser gebaut wurde (um einiges aufwändiger als der CN-Tower in Toronto, den wir letztes Jahr besucht haben), dann setzen wir uns in eine der Transportkapseln und innerhalb von vier Minuten sind wir ganz oben und können den Ausblick auf St. Louis genießen. Wir beschließen den Ausflug zum Arch mit einem Besuch des "Museum of Westward Expansion".
Da war doch noch was. Richtig, St. Louis hat ein Hard Rock Cafe an dem wir beim besten Willen nicht vorbei kommen
Und rein zufällig ist unser Hotel nicht weiter als 500 m davon entfernt. Danke, Chris!
Nachtrag – Route 66 Drive In Cinema
Wie versprochen, hier nun der Nachtrag zu unserem Autokino-Besuch. Wirklich großartig, das wollten wir immer schon mal machen. Wäre echt eine Idee für unsere Breiten (wir glauben, das letzte Autokino in unserer Nähe gab es mal temporär in Fohnsdorf). Zum Film "Furry Vengeance" mit Brendan Fraser, für den wir uns nicht so ganz freiwillig entschieden haben, sparen wir uns den Kommentar und lassen die IMDB-Bewertung (= Filmdatenbank mit Bewertungen von 1 bis 10, wobei gilt: je höher die Bewertung, umso besser der Film) von 1,7 für sich sprechen (...und wir haben ja zu unserem Glück noch nicht alle Fragen von unserem Pocket-Quiz durch - da Armin Assinger kann sich schon mal warm anziehen
).
Land of Lincoln
Also, "nach unserer Zeitrechnung" hat der Tag 24 Stunden und die müssen genutzt werden. Aus diesem Grund entscheiden wir uns gegen unseren ursprünglichen Plan, den Tag in den Premium Outlets mit Shopping zu beginnen (schert irgendwie keinen), und wir machen uns gleich nach dem Frühstück (b.t.w. wird hier immer besser - heute gab es sogar Obstsalat - sind echt beeindruckt) auf nach Springfield.
Nachdem wir uns hier in Illinois, the Land of Lincoln, befinden, liegt es natürlich nahe sich mit der Geschichte des 16. Präsidenten der Vereinigten Staaten (weiter) zu beschäftigen. Im letzten Jahr haben wir uns bereits in Washington das Ford's Theater angesehen, wo Lincoln erschossen wurde und wo er dann in einem gegenüberliegenden Gebäude gestorben ist, heute nehmen wir uns sein Grab vor.
Der Weg von Chicago nach Springfield erinnert etwas an "Unsere kleine Farm". Außer Feldern soweit das Auge reicht und hin und wieder ein Gehöft, gibt es nicht viel zu sehen. Innerhalb dieser drei Stunden Fahrt spürt man richtig die Weite dieses Landes. Und leider auch die Weite unserer Unwissenheit, als wir zum Zeitvertreib ein Quiz mit Allgemeinfragen spielen und so gut wie keine der Fragen beantworten können (oje, ich glaub wir müssen unsere Matura wieder abgeben, wenn wir zu Hause sind
)
In Springfield angekommen, beginnt es leicht zu regnen. Auf der Suche nach Lincoln's Grab, dass sich nicht (!) am Calvary Cemetery befindet, kommen wir aus dem Stauen nicht mehr heraus, als wir eine Karavane von ca. 40 Fahrzeugen, gekennzeichnet mit kleinen Fähnchen auf denen Funeral (Beerdigung) steht, beobachten, die geradewegs in den Friedhof einbiegt. Echt unglaublich, einen motorisierten Trauerzug zu sehen. Nachdem wir unser Navi adjustiert haben (das wollte uns auch direkt quer durch den Friedhof schicken, über eine Durchfahrt, die es allerdings nicht mehr gibt), geht es auf zum richtigen Friedhof, dem Oak Ridge Cemetery. Wir parken natürlich ganz brav (weil so gewohnt) auf dem Parkplatz vor dem Friedhof, was wir uns allerdings sparen hätten können. Wie auf dem Foto ganz links an einem Schulbus zu erkennen, hätten wir auch hier mit dem Auto bis zum Grab, für den es einen eigenen Parkplatz gibt, fahren können.
Bevor wir uns zum Lincoln Museum aufmachen, füllen wir bei ALDI unsere Wasservorräte auf und dann packt uns auch schon der Hunger und wir kehren beim Cozy Dog Drive In, einer Route 66 "Roadside Attraction" ein. Hier gibt es seit 1946 (hat der Chris, der alte Streber grad recherchiert, pardon, vorher schon gewusst) den berühmten "Corn Dog" (Würstchen mit Maisteighülle) am Stiel, den wir uns im vollgesteckten (und anscheinend nicht nur von Touristen besuchten) Lokal schmecken lassen.
Gestärkt, geht es auf zum Lincoln Museum. Wirklich ein toller Ort, an dem Geschichte im wahrsten Sinne des Wortes lebendig wird.
Als Abendunterhaltung ist ein Besuch im Autokino "Route 66 Drive In Cinema" geplant. Dazu aber morgen mehr, weil es heute sicher später wird





























