New York Classics – Part II

Heute geht es dort weiter, wo wir gestern aufgehört haben. Aber davor holen wir unser Auto. Auf dem Weg dahin kommt uns eines der alten Signalschilder unter, was mich sehr freut, denn ich halte bereits die ganze Zeit Ausschau danach.

Und hier ist er, unser GMC Yukon. Das bekommt man hier, wenn man einen “midsize SUV” bestellt. Soundsystem von Bose und einer Rückfahrkamera inklusive. Wir freuen uns bereits jetzt auf den bevorstehenden Road Trip.

Wir drehen gleich eine kleine Runde und besuchen das Empty Sky Memorial. Ein Denkmal, das an alle 9/11 Opfer aus New Jersey erinnert, mit Blick auf den Freedom Tower. Auch hier wurde wieder jeder einzelne Name in das Memorial eingraviert.

Der Tag ist noch jung, wir parken unser neues Gefährt beim Hotel und machen uns löblicherweise zu Fuß und per Öffis auf in die Stadt. Dort besuchen wir zunächst das 9/11 Museum, das wir gestern nicht geschafft haben. Die Ausstellung beziehungsweise die damit verbundene Atmosphäre ist schwer zu beschreiben. Platz spielt auf jeden Fall keine Rolle. Man sieht die Fundamente des ursprünglichen World Trade Centers, alte Träger und Betonstiegen.

Die Exponate reichen von zerstörten Einsatzfahrzeugen, wie Feuerwehrautos bis hin zu persönlichen Gegenständen wie Schuhen, Brillen und Geldtaschen, die aus den Trümmern geborgen wurden. Im überwiegenden Teil der Ausstellung ist das Fotografieren aus Respekt vor den Opfern verboten, woran sich aber nicht alle halten und dann sofort vom Security-Personal aufgefordert werden, die Bilder zu löschen. Wenig verwunderlich, aber ich habe noch nie ein Museum mit so vielen Sicherheitsleuten gesehen. Der Zugang zum Museum ist ebenfalls so kontrolliert, als würde man in ein Flugzeug einsteigen. Größere Taschen und Rucksäcke müssen zudem extra abgegeben werden. Mich begleitet eine Dauergänsehaut, als wir durch die einzelnen Ausstellungsräume gehen. Hier das Bild eines riesengroßen Quilts, der den Opfern gedenkt.

Sehr berührend sind zudem einzelne Räume in denen an den Wänden die Bilder der über 3000 Opfer hängen. In einem weiteren Raum, werden einzelne Biografien vorgestellt und über Lautsprecher erzählen Angehörige aus dem Leben der Opfer. Keine leichte Kost und was mich am meisten überrascht ist, dass die Ausstellung für amerikanische Verhältnisse wenig verklärt gestaltet ist und vor allem Bilder von diesem tragischen Tag in der amerikanischen Geschichte erzählen.

Uns hat die Zeit im Museum ziemlich geschlaucht. Aus diesem Grund machen wir uns auf zu Dominique Ansel's Bakery, dem Erfinder des Cronut. Das ist eine Kombination aus Croissant und Donut für die Herr Ansel über die Landesgrenzen hinaus Berühmtheit erlangt hat. So würde das ganze dann bildlich aussehen, aber leider ist der Cronut für heute ausverkauft. Seufz….

Wir trösten uns dafür mit einem Frozen S'mores (ein Marshmallow gefüllt mit Vanilleeis, das wiederum in eine Schokoknusperschicht eingehüllt ist, das ganze wird dann erhitzt und karamellisiert, ein Traum :-) ), einem Paris-New York Törtchen und einem Cannelé de Bordeaux (Minikuchen, nicht im Bild). Davon, dass der Laden vor ein paar Monaten aufgrund hygienischer Beanstandungen kurzzeitig dicht gemacht wurde, ist nichts zu merken, eine wahre Goldgrube!

Der ganze Zucker schafft uns dann endgültig und wir beschließen, dass wir den Musical-Besuch auf unbestimmte Zeit verschieben. Mit letzter Kraft schleppen wir uns ins Hotel zurück, obwohl es gerade mal vier Uhr ist. Hätte da Chris nicht seinen Wecker gestellt, hätten wir den restlichen Tag, glaube ich, komplett verschlafen. Einzig und allein das Abendessen bei unserem geliebten Panda Express treibt uns heute noch vor die Tür.

 

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