Schlechtwetter, uns nicht egal

Wenn einer eine Reise macht, dann hat er was zu erzählen, lautet ein bekannter Spruch, der mit dem erlebten gestrigen und heutigen Tag einer Erweiterung bedarf. Wir haben es nicht mal geschafft unsere Reise anzutreten uns haben jetzt schon mehr zu erzählen, als wenn alles nach “Plan” (irgendwer im Universum bekommt jetzt wahrscheinlich grad einen Lachanfall) gelaufen wäre. Unser gestriger Optimismus ist heute, leider verspätet und ohne uns, allein nach Wien geflogen.

Aber alles schön der Reihe nach. Das wichtigste: uns geht es gut. Die Stimmung ist zwar eher wolkig, aber mit der Aussicht auf heiter und unser Humor, der grad etwas düster angefärbelt ist, ist uns auch geblieben.

Um gleich beim Wetter zu bleiben: Schlechtwetter in Wien hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Kaum zu glauben, wenn heut in Graz der schönste Sonnentag ist und wir trotzdem nicht fliegen konnten. Pitty Party!

Aber was soll's und somit können wir den/die interessierten LeserInnen darüber aufklären, was eigentlich is, wenn nix is. Also, zuerst muss man mit dem Bodenpersonal seines Vertrauens (was heutzutage ja immer schwieriger wird) Kontakt aufnehmen. Ist das geschafft und man ist mit der bitteren Wahrheit konfrontiert, dass man nicht weiter kommt, geht man nicht gleich zurück an den Start (Check-in Schalter), nein, man muss sich am Flughafen selbst ausschleusen. Ziemlich cool, sag ich euch, die Schleuse am Grazer Flughafen. Hat irgendwie den Eindruck vermittelt, das Ding könnte auch beamen, war dann aber doch nicht so, leider ;-). Bevor man sich dann auf die Suche nach dem ominösen “roten Telefon” macht, war unsere Eingebung ganz gut, dass wir doch noch über Start sind, sprich einen Abstecher zum Check-in gemacht haben, der dann den Check-out für unser Gepäck veranlasst hat. Weiter geht's zum Telefon aller Telefone, das wir schließlich dann doch noch finden. Voilà, DAS rote Telefon, es gibt es wirklich.

Ich würd jetzt zwar am liebsten Batman anrufen, werde aber “nur” mit einer netten Dame von Austrian Airlines verbunden. Der tut unsere Odysee furchtbar leid, umbuchen auf Lufthansa (da war doch was?!) geht leider nicht und so bietet sie uns an, dass wir es morgen nochmal versuchen, dafür aber gleich mit dem ersten Flieger, der nach Wien geht. Wir akzeptieren leicht zähneknirschend und machen uns auf zum nächsten Telefon, einem schwarzen. Dieses öffnet uns Tür und Tor und wir bekommen über Lost and Found unser Gepäck zurück. Echt eine Leistung, wär nämlich super gewesen, wenn wir es nicht mehr aus der Maschine bekommen hätten (das dürft zwar, glaub ich, eh gar nicht möglich sein, aber unterschreiben würd ich das nach den Ereignissen der letzten Zeit auch nicht).

An dieser Stelle der Geschichte kehrt nun die pure Ernüchterung ein. Hilfe, wir stehen am Flughafen, Flieger weg und wir müssen wieder mit dem Taxi zurück nach Hause. Wir lieben unser Haus wirklich, aber es wäre jetzt auch gut ein paar Tage alleine zu Recht gekommen. Dafür ist der Taxifahrer ein Hit. Er nimmt seinen Beruf wirklich sehr Ernst und eine Runde Seelentrösterei ist in der Fahrt inkludiert.

Zu Hause angekommen, geht der Stress dann weiter. Wir müssen alles umbuchen. Seufz, uff und ganz viel Selbstmitleid. Der volle Horror! Für Hotlines hat der Chris keinen Nerv mehr, was ich nach der gestrigen Aktion verstehe, das übernehme dann ich und dafür tobt er sich in den diversen Online-Buchungssystemen aus. Meinen Respekt für seine Geduld, nachdem er uns beide nun schon zum dritten Mal in zwei Tagen in ein Check-in System einbucht.

Mein Plan (hehe) für heute ist, dass wir den ganzen Tag damit verbringen werden die vierte Staffel Person of Interest zu schauen. Da gibt es nämlich auch keine Zufälle.

Liebe Leute, ich hoffe, wir sehen uns morgen von irgendeinem Flughafen oder gleich in Miami wieder. Wenn nicht, dann ab Montag wieder bei der Arbeit 😉

PS: Mir ist vor allem wichtig euch allen unseren Dank auszusprechen. Danke für's Mitfiebern, für's Daumen Drücken (strengt euch an 😉 ) und danke für alle eure lieben und aufmunternden Nachrichten. Das hilft momentan sehr. Und danke an die liebe Helga für's Cat-Sitting (Nachricht an den Kota: reiß di zsaumm!!!) und danke an meinen Bruder für's Kota-Backup. Und danke an unsere Nachbarn für's Haus-Aufpassen.

PPS: Da es bereits zahlreiche Anfragen gibt, ganz viele Essenspics zu posten, wollen wir euch zumindest in diesem Punkt nicht im Stich lassen und machen a bissal Werbung für die heimische Kost à la Kehlberghof. Hier mein gestriges Geburtstagsmenü: gebckenes Bio-Ei mit weißem Trüffel, Weidehenderl auf Risotto und Nougat-Walnuss Crème brûlée mit Zwetschkensorbet und Birnenkompott.

PPPS: Ach ja, da war doch noch was… Die berühmteste aller Fragen zum Schluss. Was wäre gewesen, wenn…wir nicht umgebucht hätten? …dann würde es dieses wunderbare, einzigartige und absolut fantastische Blog-Posting nicht geben, weil ma grad im Lufthansa-Flieger nach Miami sitzen würden. So ist das eben mit den Plänen, was zu beweisen war, hahaha :-)

 

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