Blogspecial: Autofahren in Kalifornien
Da es Chris ein besonders Anliegen ist, euch über Sitten und Gebräuche beim Kalifornischen Autofahren zu informieren, werde ich (schon wieder ich! pity party!) euch unsere aufregendsten Erlebnisse zusammenfassen. Eingefleischte Amerika-Experten können diesen Eintrag also ruhig überspringen.
Die erste Frage, die sich uns gestellt hat war, wer hat hier auf einer gleichrangigen Kreuzung Vorfahrt, wenn es anscheinend keine Rechtsregel gibt? Unsere Vorgehensweise: bis zum Stoppschild fahren, stehenbleiben, mal schauen, mit den anderen Verkehrsteilnehmern Blickkontakt aufnehmen und sich ausmachen, wer als nächstes fährt. Wie funktioniert das ganze wirklich? Mittlerweile haben wir (Checker!!!) das ja rausgefunden: wer als erstes bei der Kreuzung stehen bleibt, darf auch als erster wieder weiterfahren. Ist zwar etwas mühsam und klingt komisch – is aber so (ja nicht zu viel Mitdenken beim Autofahren und wo links und rechts ist muss man dafür auch nicht wissen).
Nächste Frage: Chris: “Warum hupen die hinter mir, es is doch eh rot!”, Claudia (Oberchecker, weil vorher die “Gebrauchsanweisung für Amerika” von Paul Watzlawick gelesen (für was es nicht alles schon eine Gebrauchsanweisung gibt) – aber trotzdem sehr empfehlenswert, weil äußerst unterhaltsam, auch wenn man nicht in die USA fährt): “Weil du nach rechts obbieagst und do darfst bei rot foan”. Somit hätten wir uns diese Frage letztlich selber beantwortet.
Frage 3: Was ist ein Carpool? Schwierige Frage, oder? Aber ich verrats euch natürlich… Das ist die Spur am Highway ganz links, die man in der Zeit von 5 bis 9 in der Früh und zwischen 3 und 7 am Nachmittag/Abend nur benutzen darf, wenn man zumindest zu zweit im Auto sitzt. Ganz gscheite Erfindung! Findet aber leider wenig Anklang, weil ja jeder lieber alleine durch die Gegend fährt. Aber: gut für uns (hehehe). Andere Theorie wäre noch, neben links und rechts zu unterscheiden, muss man auch nicht zählen können (aber lassen wir das).
Frage 4 (unsere Lieblingsfrage): Wie funktioniert das Reißverschlussprinzip in Amerika? Ganz anders als bei uns! Situation: wir fahren auf einer zweispurigen Straße und die Straße verengt sich auf eine Spur. Als erstes Hirn abschalten! Dann dem Ampelsignal folgen (welches Ampelsignal, müsst ihr euch jetzt fragen, haben wir uns nämlich auch gefragt). Natürlich dem Ampelsignal, das für jede Spur extra abwechselnd auf grün und rot schaltet, damit sich die Autos abwechselnd auf die neue Einzelspur einordnen können. Einfach irre!
Zusammenfassend lässt sich somit sagen: Kein Wunder, dass die schon mit 16 den Führerschein machen dürfen (denn das Auto zu lenken ist Dank Automatik auch keine Kunst) und, wenn einmal etwas nicht so läuft, wie oben beschrieben, dann kann man davon ausgehen, dass es Hinweisschilder gibt, wo alles genau (sehr genau) draufsteht. Womit wir auch geklärt hätten, dass man zumindest Lesen können muss, um ein Auto einigermaßen lenken zu können.
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